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Die Marketenderin – das Herzstück eines Vereines

 

Woher kommt sie?  Ein Einblick in die Geschichte

 

Die Marketenderin ist aus dem Marketender (lat. mercatante = Händler, Kaufmann) entstanden.

In der Historie gehörten bereits früh sowohl männliche als auch weibliche Marketender selbstverständlich zum Tross der antiken, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heere.

Marketenderinnen wurden bereits bei der Schlacht bei Qadeš (auch: Kadesch) zwischen dem Alten Ägypten unter dem Pharao Ramses II. und den Hethitern unter König Muwatalli II. im Jahr 1274 v. Chr. erwähnt.

Im Spätmittelalter war es üblich, dass jedes Fähnlein der Landsknechte einen eigenen Marketender hatte. Durch den Wandel der Heere in Söldnerheere wurde diese Aufgabe auch vermehrt von Frauen übernommen, die dem Tross des Heeres folgten. Ein Grund dafür lag darin, dass es den Söldnern nicht verboten war zu heiraten. Folglich zogen oft Frauen und Kinder mit dem Heer durch die Lande. Die Frauen verdingten sich als Marketenderinnen und versorgten zusammen mit den Marketendern als Händler das Heer mit Lebensmittel, Tabak und Gebrauchsgegenständen.

Die Aufgaben einer Marketenderin umfassten aber auch die Betreuung von Soldaten im Lager, für die sie kochte oder auch Kleidung reparierte, sie kümmerte sich um die Kranken und Verwundeten. Viele Soldaten verdankten nicht zuletzt der heilkundigen Pflege einer Marketenderin ihr Leben.

Die Marketenderin verschwand dann erst im 19. Jahrhundert aus dem Militärwesen. Es war die Zeit, in der ein stehendes Heer auch in Friedenszeiten bestand und in Kasernen untergebracht wurde.

Die Tiroler Schützen haben, wohl in Erinnerung an die Franzosenkriege die Funktion der mitmarschierenden Marketenderin neu belebt. Dies freilich unter sehr veränderten Vorzeichen.

Zuerst gab es nur vereinzelt Marketenderinnen in den Kompanien, da man dieser Neuheit gegenüber Misstrauen empfand. Doch die "Zier der Kompanie" setzte sich bald durch und erfüllte ihre Aufgaben, was sich als sehr positiv auswirkte.

Heute ist ein Ausrücken ohne Marketenderinnen bei Schützen- oder Musikvereinen unvorstellbar.
Marketenderin zu werden, galt und gilt als Ehre. Zu Ihrem Aufgabenbereich neben der Repräsentativen und der geschäftlichen Tätigkeit (Schnapsverkauf) zählt aber auch die Verantwortung. Außerdem sollte eine Marketenderin charakterfest, einfühlungsvermögend und traditionsverbunden sein.

War die Kleidung der Marketenderin vielleicht früher nicht so sehr von Bedeutung, ist sie dies heute um so mehr. Meist trägt die Marketenderin die Tracht der Umgebung und hält somit diese lebendig. Besonders schön anzuschauen ist das mit Blumen geschmückte Schnapsfässchen, das eine jede Marketenderin mit Stolz präsentiert.

Eine besondere Auszeichnung für eine jede Marketenderin ist die Verleihung der
Marketenderinnen-Brosche.
Mit der Verleihung dieser Brosche spricht der Verein der Marketenderin Dank und Anerkennung für besonders aktive und treue Mitarbeit aus. Die Verleihung der Marketenderinnen-Brosche kann in der oft kurzen Aktivzeit einer Marketenderin oder bei deren Ausscheiden aus der aktiven Vereinsarbeit erfolgen.